Nach dem Marathon ist vor dem Marathon
Nach dem gelungenen Frühjahrsprojekt blieb ich weiterhin im Training. Wenn ich sowieso 5 Mal die Woche trainiere, kann ich gleich einen zweiten Anlauf in diesem Jahr wagen; so meine Idee, die irgendwann im Sommer dieses Jahres entstand. Einige Lauffreunde bekundeten zudem wieder ihr Interesse an einem gemeinsamen Training bzw. der alternativen Marathonvorbereitung („aMV“). Das motivierte mich zusätzlich, also auf geht’s.
Relativ früh sprangen alle, die vorher mitmachen wollten, aus unterschiedlichsten Gründen ab. Das stellte meine Motivation ernsthaft auf die Probe; ich blieb dran. Es sollte ursprünglich der Amsterdam-Marathon am 20.10.2019 werden. Dann entschied ich mich um und trainierte auf den Baldeneysee-Marathon in Essen am 13.10.2019 hin. Aus ursprünglich 12 geplanten Vorbereitungs-Wochen wurden nur noch 11.
Wieder ein minimalistischer Ansatz
Im Vergleich zu meiner Vorbereitung auf den Frankfurt-Marathon in 2015, die ich damals als „minimal effektive Dosis“ nannte, war sie diesmal noch minimalistischer. 3,5* Laufeinheiten und 2,5* Kraft-/Kraftausdauerworkouts pro Woche. Ein Workout führte ich immer Dienstags morgens vor der Arbeit in meinem Home-Gym durch. Das zweite Workout absolvierte ich Freitags in der Mittagspause am Parcour.
* Sonntags lief ich 2 km zum Parcour hin, machte dort mein quasi drittes Workout der Woche und lief dann wieder 2 km zurück. Diese 4 km waren nur Mittel zum Zweck und keine echte Laufeinheit.
Gelaufen bin ich durchschnittlich 37,8 km pro Woche (inklusive der vorgenannten 4 km, die ich Sonntags lief). 7 Mal absolvierte ich dabei einen langen GA2-Lauf von 21 km Länge .
Zu mehr war ich diesmal nicht bereit und auch nicht willens.
Am 13.10.2019 habe ich gelitten
Da stand ich nun guter Dinge bei gutem Laufwetter am Start des Baldeneysee-Marathons. Mein Ziel lautete, wieder möglichst unter 3:20 Stunden zu kommen. Gelaufen bin ich am Ende eine 3:28-er Zeit. Dabei habe ich auf den letzten Kilometern gelitten wie schon lange nicht mehr. Der Kopf wollte schneller aber die Beine wollten einfach nicht 😉 . Es ist schon lange her, dass ich auf den letzten Kilometern die Pace nicht unter 5 Minuten halten konnte (es war in der „Spitze“ sogar eine Pace von 5:40 Minuten). Dabei ging ich das Rennen nicht zu schnell an, meine HM-Durchgangszeit betrug 1:39:23 Stunden.
Meine recht kurze Ursachenforschung führte mich zu 2 möglichen Ergebnissen im Hinblick auf mein „Scheitern“ (mein Freund, Andreas, schrieb mir sinngemäß „sieh es so, Du warst gut genug vorbereitet, die 42,2 km zu laufen“. Das gefiel mir 😛 ):
- entweder war die aMV diesmal wirklich zu minimalistisch oder aber
- mein Körper war bereits im Urlaubsmodus und nicht mehr dazu bereit, sich mehr zu quälen.
Ich war anschließend 10 Tage in einem All Inclusive-Urlaub und ließ es mir ziemlich gut gehen. So ein Urlaub ist eine gute Möglichkeit, nach einem Marathon zu regenerieren. Es ist allerdings nicht „ungefährlich“, was das Körpergewicht bzw. den Körperfettanteil angeht.
Aber nach dem Marathon ist bekanntlich vor dem Marathon 🙂
Dein Peter Buchmann
Titelfoto: Buchmann „Alternative Marathonvorbereitung“