Ich unterscheide hinsichtlich der Marathonvorbereitung hauptsächlich zwischen der klassischen und der alternativen Form. Beide funktionieren für sich genommen sehr gut und weisen jeweils Vor- und Nachteile auf. Bei der alternativen Form der Marathonvorbereitung überwiegen ganz klar die Vorteile, und auch eine Bestzeit ist damit möglich. Sie stellt die „weniger invasive“ Art des Marathontrainings dar als die klassische Methode; sie ist für mich das Optimum!
Bereits vor einiger Zeit habe ich über eine „Kreuzung“ der beiden Methoden nachgedacht. Ich hatte selbst bisher noch keine Gelegenheit, es auszuprobieren. Da ich auf meinem Blog nur über Themen schreibe, die ich selber in irgendeiner Form getestet und erfahren habe, war das Thema „Hybrid-Marathonvorbereizung“ bisher noch kein Thema. Diesmal mache ich eine Ausnahme.
Hybrid = etwas Gebündeltes, Gekreuztes oder Vermischtes (Wikipedia)
Nach dem erfolgreichen Abschneiden „meiner Athleten“ beim Hamburg-Marathon 2016 äußerte Brigitte, eine erfahrene und ehrgeizige Marathonläuferin, den Wunsch, sich für den nächsten Marathon nach der Hybrid-Methode, die es eigentlich noch gar nicht gab, vorzubereiten. Brigitte ist sehr aufmerksam, ich habe sicherlich irgendwann beim Training über diese Möglichkeit geplaudert und Brigitte hat sich das gemerkt 💡 .
Sie brauchte nicht lange, um mich davon zu überzeugen, es einmal auszuprobieren. Ich setzte mich hin, schrieb für sie einen 12-Wochen Plan und holte mir ab und zu ihr Feedback ab. Es lief im Training sehr gut, Brigitte konnte die Zeitvorgaben einhalten und meistens sogar unterbieten. Nachdem sie knapp 2 Wochen vor dem Wetkampf noch eine sich anbahnende Erkältung abwehren konnte, stand einem erfoglreichen Marathon in Bremen nichts mehr im Wege; ich war optimistisch (ich musste ja auch nicht laufen 🙂 ).
Neue Bestzeit und AK-Siegerin!
Um es kurz zu machen, Brigitte schaffte gestern, am 02.10.2016, in ihrem neunten Marathon eine neue BESTZEIT! Sie finishte in 3:42 und wurde in ihrer Altersklasse W 60 souverän erste. Von isgesamt 226 Frauen wurde sie 28te. (sie ließ nebenbei auch noch rd. 600 Männer hinter sich). Vor einem halben Jahr lief sie in Hamburg eine 3:44 er Zeit mit der reinen alternativen Vorbereitungsmethode!
Nach dem Marathon ist vor dem Maraton 😛 . Brigitte hat heute morgen bereits angekündigt (wir haben heute morgen schon telefoniert), dass sie sich für ihren nächsten Marathon wieder nach der „Hybrid-Methode“ vorbereiten möchte. Als Verfeinerung des ersten Plans möchte sie in den Phasen, in denen die klassische Methode dran ist bzw. dominiert, etwas mehr Kraft-/ Kraftausdauertraining eingebaut wissen. Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist, denn zu viel des Guten schadet bekanntlich am Ende. Da mache ich mir noch so meine Gedanken.
Was hat Brigitte aber dazu bewogen, diesen Wunsch zu äußern? Es war die Erkenntnis, dass sie sich am Ende der Marathonvorbereitung, also nach 12 Wochen strukturierten Trainings, sehr gut und sehr fit fühlt, quasi wie „neugeboren“ (ich weiß nicht mehr wie Brigitte das ausdrückte, aber es ging in diese Richtung). Diesen Umstand verdankt sie nach ihrer Einschätzung zum Großteil dem Kraft-/ Kraftausdauertraining. Es ist zwar hart aber es dauert in der Regel nicht lange und man fühlt sich danach einfach nur gut 😀 .
Burpees gehören dazu 😀
Brigitte ist heute, was nach einem Marathon nicht verwundern dürfte, ziemlich fertig aber auch sehr zufrieden mit ihrem Abschneiden. Die kommenden Wochen werden der Regeneration dienen. Ich bin nachdenklich, ob ich es auch einmal ausprobieren sollte; ich halte dich auf dem Laufenden 😉 .
Dein Peter Buchmann
Foto: Privat, “Brigitte beim Lauftraining”
Foto: Privat, „Brigitte_Burpees“ – jeweils mit freundlicher Genehmigung von Brigitte 😛