Ich gebe in meinen Beiträgen des Öfteren Empfehlungen dahingehend, für wen bestimmte Trainingsmethoden gut oder weniger gut geeignet sind. Dabei unterscheide ich grundsätzlich zwischen „Freizeitläufern“ und „Wettkampfläufern“. Manchmal setzte ich noch vor das Wort „Wettkampfläufer“ das Adjektiv „ambitioniert“ vor.
Diese Unterscheidungen sagen rein gar nichts über etwaige Laufumfänge, Geschwindigkeiten oder den allgemeinen Fitnesszustand des jeweiligen Läufers aus. Sie sollen auch nicht suggerieren, dass der eine oder andere Läufer besser oder schlechter ist. Die Begriffsabgrenzungen spiegeln lediglich die dem Laufen zugrunde liegende Motivation des Einzelnen wider.
Begriffsabgrenzung
„Freizeitläufer“: Ich setzte das Wort bewusst in Anführungszeichen, denn mehr als 99% der Läufer in Deutschland dürften Freizeitläufer sein. Nur die Wenigsten werden mit dem eigenen Laufen Geld verdienen und damit ihren Lebensunterhalt bestreiten können.
Der von mir gemeinte „Freizeitläufer“ zeichnet sich dadurch aus, dass er keine Wettkampfambitionen hat. Seine Ziele in Bezug auf das Laufen sind eher
- Fettabbau
- Stressabbau
- Bewegung an der frischen Luft
- Ggf. Geselligkeit / Gruppenzugehörigkeit (Lauftreff)
Er läuft regelmäßig, durchaus mehrmals pro Woche. Wenn es aber einmal nicht geht, macht ihm das nichts aus. Andere Aufgaben/ Termine haben ggf. eher (als bei den nachfolgenden Läufer-Typen) höhere Priorität als das Laufen.
Wettkampfläufer: Er nimmt an Wettkämpfen teil, auch wenn es nur einmal im Jahr der „10 km Volkslauf“ ist. Dafür bereitet er sich über einen längeren Zeitraum, der je nach Wettkampfdistanz mehrere Monate lang sein kann, systematisch vor. Er verfolgt einen Trainingsplan und versucht, ihn möglichst gut einzuhalten. Wenn andere Termine/ Verpflichtungen dazwischen kommen, gehen sie im Zweifel der auf dem Plan stehenden Trainingseinheit vor. Er hat in Bezug auf seine Wettkampfzeit durchaus Wünsche und klare Vorstellungen, diese stehen bei ihm aber nicht unbedingt im Vordergrund.
„Ambitionierter“ Wettkampfläufer: Auch das Wort ambitioniert steht absichtlich in Anführungszeichen. Die „nur“ Wettkampfläufer, also ohne das Adjektiv „ambitioniert“, haben nämlich auch Ambitionen, im Wettkampf bestmöglich abzuschneiden und auch das Training gewissenhaft durchzuführen. Der von mir definierte „ambitionierte“ Wettkampfläufer setzt jedoch seine Prioritäten noch mehr als der „nur“ Wettkampfläufer in Richtung Training/ Wettkampf. Sein Training ist ihm so wichtig, dass er seine anderen Aufgaben/ Termine um den Trainingsplan herum gestaltet und nicht umgekehrt. Er bestreitet mehrere Wettkämpfe im Jahr, setzt dabei aber Schwerpunkte. In seinen Schwerpunktwettkämpfen versucht er, seine (Zeit)Ziele, bestenfalls neue Bestzeiten, zu erreichen. Der „ambitionierte“ Wettkampfläufer plant seine sportliche Entwicklung durchaus längerfristig. Er überprüft sie (im Optimalfall) regelmäßig und nimmt ggf. Anpassungen in seinem Trainingsplan vor.
Hauptsache Läufer
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: ich bewerte mit den obigen Bezeichnungen keinerlei die Güte des jeweiligen Läufers. Ein „Freizeitläufer“ kann theoretisch schneller, mehr und ggf. auch technisch sauberer laufen als ein „ambitionierter“ Wettkampfläufer. Keiner von Ihnen ist deswegen besser oder schlechter! Ich habe vor jedem, der sich regelmäßig bewegt/ läuft und damit etwas für sich tut, den größten Respekt.
Ich versuche bei den von mir verwendeten Begriffen, eine gewisse Kontinuität, einen Wiedererkennungswert sicherzustellen. Solltest du diesbezüglich auf Widersprüche oder Unklarheiten stoßen, habe bitte Nachsicht mit mir 😳 . Wenn du mir in diesem Fall einen kurzen Hinweis gibst, in dem du einen Kommentar schreibst, hilfst du mir und allen , die hier mitlesen, weiter; Vielen Dank!
Einen aktiven und entspannten Tag wünscht dir
Dein Peter Buchmann
Foto: Pixelio.de, © l-vista, „Läufer“ und © Uta Herbert, „joker“