Vor ein paar Wochen erwähnte Ben, mit dem ich regelmäßig zusammen trainieren darf, beiläufig, er habe einen Beitrag gesehen, in dem es darum ging, einfach „nur“ locker und entspannt zu laufen, ohne ein klares Ziel. Sich einfach treiben lassen. Das hat mich sofort angesprochen.
Mein Urlaub stand an und die Pläne, die ich Anfang des Jahres hatte, haben sich dank Corona in der Luft aufgelöst:
„Willst Du Gott zum Lachen bringen, erzähl ihm deine Pläne“
Ich kenne es es von Dieter Lange (von wem er den Spruch hat, weiß ich nicht)
Am Dienstag, den 26.05.2020,…
…war es dann so weit. Ich schnallte mir meinen Laufrucksack an und lief, beladen mit 3 Trinkflaschen á ca. 250 ml Wasser und einer Regenjacke , einfach los, grobe Richtung Bad Segeberg. Die Gegend kannte ich noch relativ gut von früher, als ich noch Triathlon machte. Die vielen, teilweise langen Radausfahrten waren wieder präsent. Das Ziel…es gab keins, einfach nur laufen, sich bewegen, sich treiben lassen.
Irgendwann, nach ca. 23 – 24 km kam ich am Kalkberg an. Nicht, um mir die Karl-May-Spiele anzuschauen. Ich legte mich beim besten Wetter auf eine Bank hin und tankte Vitamin D. Anschließend ging ich barfuß weiter, in Richtung des großen Segeberger Sees. Ich wohne seit über 20 Jahren in Bad Oldesloe, an dem großen Segeberger See war ich bisher kein einziges Mal. Es war wunderbar, in das kalte Wasser einzutauchen, etwas zu schwimmen, zu baden.
Kurz davor brach ich das Fasten (IF), indem ich ein paar Brenneseln aß 😎 . Dabei blieb es nicht. Ich wollte nur einen Kaffee trinken und anschließend noch eine Kleinigkeit essen, bevor ich mich auf den Rückweg begab. Diese Kleinigkeit entpuppte sich als ein Stück leckeren Mohnkuchen. Nicht die klassische Art, die erste Mahlzeit des Tages einzunehmen, dafür umso genussvoller.
Der Rückweg führte mich auf dem direkten Wege wieder zurück nach Bad Oldesloe, ohne Experimente, ohne neue Wege kennenlernen zu wollen. Ich spürte langsam die Kilometer in den Beinen.
Am Ende waren es rund 47 Kilometer, die ich an diesem Tag zurückgelegt habe, zu ca. 95% laufend, locker trabend. Kein Training, kein Leistungsgedanke, kein klares Ziel…einfach nur laufen, einfach nur bewegen. Das Leben kann so einfach sein.
Keine Eintagsfliege
Ich werde es definitiv wieder tun, es hat mich angefixt. Nicht unbedingt jede Woche, nicht unbedingt regelmäßig, „nur“ ab und zu, wenn es mir wieder danach ist. Es ist eine tolle Möglichkeit, einen freien Tag aktiv zu verbringen, neue Gegenden zu entdecken, ggf. neue nette Menschen kennenzulernen…sich einfach treiben zu lassen.
Solltest du dich angesprochen fühlen, probiere es aus und teile deine Erfahrungen gerne mit. Ich freue mich über jede weitere Inspiration…Danke Ben!
Dein Peter Buchmann
Titelfoto: Buchmann „Einfach nur Laufen_1“, Fotos im Text: Buchmann „Einfach nur Laufen_2“ und „Einfach nur Laufen_3“
Sehr gerne Peter,
wirklich schön, das klang genau so, als du mir am Wochenende davon erzählt hast. Und ich freue mich schon, meinen neuen Laufrucksack mit einem Trail-Run zu testen. Vielleicht mit dir?
Hier der Artikel in Form eines Podcasts, in dem ich das gehört habe.
Vielleicht nicht nur interessant für dich:
https://open.spotify.com/episode/2XKM848VrRlAASyd2xKcg7?si=lbyc6H1dTIizakBQ0745XQ
Bis bald, beim Training.
Hallo Peter,
gerade das habe ich dieses Jahr auch wieder für mich entdeckt, einfach nur Laufen. Nach meinem Marathon letztes Jahr mit strengem Zeit- und Ernährungsplan war es nicht immer einfach. Doch jetzt laufe ich auch wieder sehr gerne in der Natur ohne Handy, ohne Musik einfach nur laufen um den Kopf frei zu bekommen:-)
auf die nächsten Kilometer…..
Hallo Julius,
ja, genau, das ist es! Weiterhin viel Freude bei „einfach nur so laufen“.
Viele Grüße
Peter