Was bedeutet Fitness und wofür ist sie gut?

LaufenundFitness heißt die Homepage, auf der du gerade unterwegs bist (danke dafür!). Der Begriff Laufen ist eindeutig und bedarf eigentlich keiner weiteren Erklärung. Was ist aber mit Fitness gemeint?

Lt. Wikipedia
wird unter Fitness im Allgemeinen körperliches und oft auch geistiges Wohlbefinden verstanden. Fitness drückt das Vermögen aus, im Alltag leistungsfähig zu sein und Belastungen eher standzuhalten. Der Begriff ist insofern ungenau, als er als Modebegriff nicht klar definierbar ist und von verschiedenen Personen und Interessengruppen unterschiedlich interpretiert wird.

Der letzte Satz der obigen Definition, insbesondere „…nicht klar definierbar..und…unterschiedlich interpretiert wird.“ macht klar, dass die Sache gar nicht so eindeutig ist wie man meinen könnte.

Wann ist man eigentlich fit?

Ich persönlich finde, dass man nicht automatisch fit ist, nur weil man den Marathon läuft, und das möglichst in einer guten Zeit (wie auch immer diese zu definieren wäre). Auch als guter Triathlet ist man nicht zwangsläufig fit. Ist man ggf. fit, wenn man dicke Muskeln und/ oder viel Kraft hat? Auch das muss nicht unbedingt der Fall sein. Mark Lauren schreibt in seinem Bestseller „Fit ohne Geräte“ dazu:
Diejenigen, die nur auf einem Gebiet extrem trainiert sind, haben fast immer eine Schwäche, die damit einhergeht. Den schnellen, dünnen Läufern fehlt die Kraft, die massigen Bodybuilder haben wenig Ausdauer.

Greg Glassman, der Begründer des CrossFit®, definiert Fitness mit den nachfolgenden zehn Fähigkeiten:

  1. Kardiovaskuläre Ausdauer (Ausdauer des Herz-Kreislauf-Systems / Endurance)
  2. Durchhaltevermögen (Stamina)
  3. Kraft (Strength)
  4. Beweglichkeit (Flexibility)
  5. Koordination (Coordination)
  6. Balance (Fähigkeit, das Gleichgewicht zu halten und den Körperschwerpunkt in Bezug auf seine Auflagefläche zu regulieren / Balance)
  7. Agilität (Fähigkeit, möglichst schnell und kontrolliert zwischen verschiedenen Bewegungen zu wechseln / Agility)
  8. Präzision (Accuracy)
  9. Explosivität (Power)
  10. Schnelligkeit (Speed)

Lt. Glassman „ist man so fit wie man über all diese zehn Fähigkeiten verfügt„. Ich kann mich mit dieser Definition von Fitness sehr gut identifizieren, auch wenn für mich die ersten 6 Fähigkeiten ganz klar im Vordergrund stehen. Sicherlich wird jeder seine Schwerpunkte wo anders setzen. Dennoch macht es meines Erachtens Sinn, sich nicht nur auf eine oder zwei der oben genannten Fähigkeiten zu fokussieren und den Rest völlig zu vernachlässigen.

Wenn du nun für dich definiert hast, ob bzw. inwieweit du fit bist, kannst du dir die Frage stellen, wofür du eigentlich die ganze Fitness brauchst?

Wofür braucht man Fitness?

In den meisten Fällen braucht man Fitness für die eigentliche Sportart, die man betreibt. Wenn du also auch wie ich ein Läufer bist, brauchst du Fitness um weiter und/ oder schneller sowie vor allem verletzungsfrei zu laufen. Als Kraftsportler brauchst du Fitness, um zum Beispiel mehr Gewichte stemmen zu können und dabei ebenfalls verletzungsfrei zu bleiben.

Fit zu sein bedeutet aber auch, sich außerhalb seiner eigentlichen Sportart zu betätigen. Einen inspirierenden Artikel dazu las ich neulich auf der Homepage „www.suprfit.de/blog/“, die jedoch wegen „Wartungsarbeiten geschlossen war“. Den Artikel findest du jetzt auf www.theworkoutblog.de/.

Was bedeutet Fitness für mich persönlich?

Neben der läuferischen Fitness bedeutet Fitness für mich:

  • mehrere Stockwerke auch ohne Aufzug zügig überwinden zu können (kardiovaskuläre Ausdauer)
  • eine Kiste Mineralwasser aus dem Kofferraum zu heben, ohne einen Bandscheibenvorfall zu bekommen (Kraft und Koordination)
  • mir die Schuhe anzuziehen, ohne einen Schuhanzieher zu Hilfe nehmen zu müssen (Beweglichkeit)
  • mich am Rücken zu kratzen, ohne dafür einen Teleskop-Rückenkratzer benutzen zu müssen (Beweglichkeit)
  • bei einem Umzug mitzuhelfen, ohne am nächsten Tag vor Schmerzen nicht aufstehen zu können (Durchaltevermögen und Kraft)
  • im Urlaub die Gegend zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden, ohne Angst haben zu müssen, den Weg zurück nicht mehr zu schaffen (kardiovaskuläre Ausdauer und Durchaltevermögen)
  • in den Skiurlaub zu fahren, ohne vorher zur Skigymnastik gehen zu müssen -trotzdem ist man vor Unfällen nicht gefeit 😥 – (kardiovaskuläre Ausdauer, Durchaltevermögen und Kraft)
  • auf einer langen, ermüdenden Autofahrt, z.B. in den Urlaub, mal eben schnell ein Tabata Workout auf dem Parkplatz zu machen und sich danach wieder FIT zu fühlen (Kraft, Explosivität und Schnelligkeit)
  • mich aufs Klo zu setzen und wieder aufzustehen, ohne mich abstützen oder irgendwo festhalten zu müssen. Noch wichtiger, auf fremden Toiletten über dem Klo zu hocken, ohne sich drauf setzen zu müssen -das meine ich ernst 😛 – (Beweglichkeit und Balance)
  • mir abends die Füße auch im Waschbecken waschen zu können (Beweglichkeit)
  • jederzeit 10 Klimmzüge schaffen zu können; o.K., das bringt an sich noch keinen Mehrwert im Alltag. Wer weiß aber, wann ich diese Fähigkeit doch noch gebrauchen kann 😉  (Kraft)
  • trotz einer überwiegend sitzenden Tätigkeit keine Rückenschmerzen zu haben -meistens jedenfalls 😉 – (Beweglichkeit)
  • und letztlich auch fit auszusehen und mich in meinem Körper wohl zu fühlen.

Die Liste ließe sich bei weiterem Nachdenken sicherlich fortsetzen.

Was bedeutet Fitness für dich und wie bzw. wann erlebst du sie am meisten? Über deinen Kommentar freue ich mich.

Dein Peter Buchmann

 

Titelbild: Pixelio.de, © Jetti Kuhlemann, “Fit wie Turnschuh”

2 Gedanken zu „Was bedeutet Fitness und wofür ist sie gut?“

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