Beweglichkeits-Adventskalender 2016, 24. Türchen -(Zwischen)Fazit-

Die Beweglichkeitsarbeit geht weiter

Die mit Abstand produktivste Zeit im Jahr, zumindest was meine Homepage betrifft, geht mit dem heutigen Beitrag zu Ende. Es hat mir viel Spaß gemacht, mich mit dem Thema Beweglichkeit so intensiv zu beschäftigen und die einzelnen Inhalte für dich gezielt aufzubereiten. Zeitweise war es auch etwas stressig, denn die Zeit war meistens knapp. Ich hoffe, es hat sich gelohnt und die Beiträge und Videos in dem diesjährigen Adventskalender haben dir einen Mehrwert geboten.

Ich ziehe bewusst kein Fazit, sondern nur ein ZWISCHEN-Fazit, denn die Beweglichkeitsarbeit geht weiter; zumindest bei mir. Ich habe noch einige Beweglichkeits-Ziele, die ich erreichen möchte. Eins davon ist die tiefe Hocke (welch eine Überraschung 😉 ). Das Hauptziel ist aber, schmerzfrei zu bleiben bzw., wenn es irgendwo spannt oder zwickt, schnell wieder schmerzfrei zu werden.

Schmerzfreiheit als vorrangiges Ziel der Beweglichkeitsarbeit

Der größte Nutzen, den dir eine gute Beweglichkeit liefert, ist die Schmerzfreiheit. Erst dann kommt die Verletzungsprophylaxe und ggf. eine höhere Leistungsfähigkeit. Sehr viele Menschen, nicht nur Läufer, leiden heutzutage unter diversen chronischen Schmerzen; und sie werden immer jünger  🙁 . Die „moderne“ Medizin kann da oft nur wenig helfen und es wird viel zu oft unnötig operiert. Die Physiotherapie wirkt meist nur punktuell. Wer dabei nur die üblichen 6 bis 12 Termine wahrnimmt und darüber hinaus nichts unternimmt, wird in der Regel keinen nachhaltigen Erfolg haben. Das Wissen, dass man sich bei Sportverletzungen oder chronischen Schmerzen, die zum Großteil unserer heutigen Lebensweise geschuldet sind (Stichwörter: Sitzen und wenig Bewegung), oft alleine helfen kann, ist daher viel wert. Zu wissen, wie das geht, ist unbezahlbar.

Finde deine Baustellen

Die Hauptaufgabe bei der Beweglichkeitsarbeit besteht darin, die eigenen Baustellen zu identifizieren und die für DICH besten Übungen zu finden. Was bei A gut funktioniert muss noch lange nicht auch bei B zum Erfolg führen. Beachte stets dabei, dass der gesamte Körper durch ein Fasziennetz miteinander verbunden ist und dass die Ursache für ein bestimmtes Problem ganz woanders liegen kann als da wo du sie vermutest. Widme daher auch den Bereichen außerhalb deiner eigentlichen Baustellen regelmäßig etwas Aufmerksamkeit. Nur wenn alle Strukturen geschmeidig sind, kann der Körper optimal funktionieren. Ich bin von diesem Zustand noch weit entfernt, das kannst du in der Beweglichkeitsanalyse (4. Türchen) gut sehen. Ich glaube aber fest daran, dass man diesen Zustand erreichen und dann mit  überschaubarem Zeitaufwand halten kann. Ich bleibe daher auf meinem Beweglichkeitspfad und strebe diesen Zustand an.

Weites Feld

Die im Beweglichkeits-Adventskalender 2016 angesprochenen Themen und vorgestellten Mobilisationsübungen stellen nur einen kleinen Ausschnitt aus dem riesigen Repertoire an Möglichkeiten dar. Ich habe mich zu einem Großteil an Kelly Starrett orientiert. Seine Bücher, aus denen ich öfter zitiert habe („Werde ein geschmeidiger Leopard“ und „Ready to Run“), sollten für jeden Läufer, jeden Sportler, eigentlich jeden „Otto-Normal-Mensch“ zur Standardlektüre werden. Es gibt aber auch viele andere Mobility-Coaches, die sehr gut sind. Neben Kelly Starrett sind es insbesondere

die mir viele Inspirationen liefern und deren Inhalte sich im Beweglichkeits-Adventskalender 2016 wiederfinden.

An deutschsprachigen Quellen sind

  • Patrick Meinart (bei Patrick habe ich einen Workshop „Pain Free Training“ absolviert)
  • Tamay Jentjens (bei Tamay habe ich einen Mobility-Onlinekurs mitgemacht) und
  • StrongandFlex (die beiden haben einen sehr informativen YouTube-Channel)

sehr empfehlenswert.

Die Internetseiten von

gehören zu meinen „Favoriten-Homepages“ und liefern ebenfalls immer wieder interessante Beiträge zum Thema Beweglichkeit.

Last but not least finde ich den Ansatz von Roland Liebscher-Bracht (LNB) sehr interessant. Sein neustes Konzept, das „FaYo“ (Faszien-Yoga), finde ich nach der Lektüre des Buchs „FaYo  Das Faszien-Yoga“ überzeugend und werde mich damit weiter beschäftigen.

Über den Tellerrand hinausschauen

Es gibt noch weitere wichtige Aspekte, auf die ich gar nicht oder nur am Rande eingegangen bin, zum Beispiel: Wie wirkt sich die Atmung auf die Beweglichkeit aus? Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Psyche (Stress) und der Beweglichkeit?  Spielt die Ernährung beim Thema Beweglichkeit eine Rolle? Wie beeinflusst das Zentrale Nervenssystem die Beweglichkeit?   Bin ich durch meine genetische Disposition mehr oder weniger beweglich? Du darfst neugierig bleiben 🙂 .

Erweitere deinen (Beweglichkeits-)Horizont

Letztlich muss jeder für sich den richtigen Weg finden. Wenn ich dich für Beweglichkeit/ Mobility begeistern konnte, wirst du dir  pea à pea einen immer größeren Überblick über dieses Thema verschaffen. Dafür stehen dir Bücher, Internetseiten, YouTube-Videos und natürlich professionelle Trainer/ Coaches zur Verfügung.

Manchmal reicht nur ein Satz oder nur ein einziges Wort, das du irgendwo liest oder hörst, und dir wird plötzlich etwas klar was dir bis dato verborgen blieb; Heureka! Es kann aber auch sein, dass du an einer Stelle nicht weiterkommst oder sogar das Gefühl hast, dass sich einige Körperbereiche plötzlich ungeschmeidig anfühlen. Nimm es an! Dies könnte eine (positive) Anpassungsreaktion deines Körpers auf die gesetzten Trainingsreize sein. Bleib geduldig, probiere ggf. etwas Neues aus. Alles ist besser als aufzugeben.

Wie geht es weiter?

Betrachte die 24 Türchen des diesjährigen Adventskalenders als Anregung/ Inspiration für das Thema Beweglichkeit. Dies soll nur der Startschuss für deine eigentliche Mobilityarbeit sein. Erstelle dir einen Plan, nach dem du alle Körperregionen regelmäßig mobilisierst. Gib dem Plan mindestens 3 Monate Zeit und schau dann, ob bzw. wie sich deine Beweglichkeit verbessert hat. Nimm dann eventuell erforderliche Anpassungen vor und übe wieder mindestens 3 Monate nach dem neuen Plan. Eine professionelle Hilfe (Mobility-Coach etc.) kann dich ggf. deutlich schneller ans Ziel bringen. Wie auch immer du deine Beweglichkeitsarbeit gestaltest, wünsche ich dir dafür viel Durchhaltevermögen und Kreativität. Der Erfolg wird sich früher oder später einstellen; davon bin ich überzeugt 💡 .

„Jeder sollte sich selbst grundlegend gesund und fit halten können“
Kelly Starrett

FRÖHLICHE WEIHNACHTEN

Dein Peter Buchmann

 

Fotos: Titelbild, Pixabay, „street“; Pixabay, „christmas“

4 Gedanken zu „Beweglichkeits-Adventskalender 2016, 24. Türchen -(Zwischen)Fazit-“

  1. Hallo Peter,

    sehr schöne Zusammenfassung. Ich finde es toll, dass Du dafür soviel Zeit aufwendest, dass Du das Alles „ehrenamtlich“, ohne Salär, zur Verfügung stellst. Es gibt, gerade in diesem Bereich, nichts Wertvolleres als die eigenen praktischen !! Erfahrungen weiterzugeben. Dies als Abgleich wiederum mit seinen eigenen Erfahrungen oder als Motivation. Und das sind Dein Kalender und die Texte dazu, motivierend.

    Kurz zur Atmung. Ich habe mich in Ansätzen auch mit Yoga und Pilates beschäftigt. Dabei habe ich die Atmung bisher als nicht lohnenswerte Sache immer schnell abgehakt. Trotzdem habe ich mich mal bewußt in einige Dehnpositionen begeben und versucht über die tiefe bewußte Atmung tiefer weiter in die Dehnung zu kommen. Es funktioniert, es funtioniert sogar sehr gut über die Entspannung, die Gelenke weiter zu fordern und das Gelenkspiel zu erweitern. Allerdings halte ich die Dehnung aus aktiven dynamischenBewegungen heraus als effektiver und zielführender.

    Dir auch für 2017 ein verletzungs- und schmerzfreies Läuferjahr.

    LG
    Dieter

    1. Hallo Dieter,
      herzlichen Dank für deinen netten Kommentar und die Wünsche für das Jahr 2017. Ich war 3 Tage offline, daher jetzt erst meine Antwort. Die Atmung spielt nicht nur beim Mobilisieren eine wichtige Rolle. Ich habe bisher dieses Thema, ähnlich wie Du, eher stiefmütterlich behandelt. Nicht, dass ich ihre Bedeutung nicht kennen würde. Es stand einfach noch nicht so in meinem Fokus. Langsam aber sicher werde ich jedoch immer sensibler dafür, und zwar nicht nur bei der Beweglichkeitsarbeit. Auch beim Laufen (darüber habe ich vor einigen Monaten schon einmal einen Beitrag geschrieben) und Gehen denke ich immer öfter an die Atmung. Da liegt noch Potenzial, das gehoben werden will :-).
      Aktive Dehnübungen sind sicherlich sehr gut und letztlich entscheidend, um beweglicher zu werden (im Sinne von Mobility). Die Massagen mit der Rolle und/oder dem Lacrosseball sind aber m.E. gerade am Anfang wichtig. Zum einen um eventuelle Verhärtungen zu lösen und zum anderen um den Stoffwechsel anzuregen.
      Ich wünsche Dir für das Jahr 2017 viel Gesundheit, Durchhaltevermögen und letztendlich Erfolg bei allem, was Du dir vornimmst :-).
      Viele Grüße, Peter

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