Heilfasten – ein mächtiges Tool

Seit Jahren praktiziere ich das intermittierende Fasten (IF). Ich bin mir sicher, dass das IF in den letzten Jahren maßgeblich zu meiner Gesundheit und Leistungsfähigkeit beigetragen hat. Meine längste Fastenperiode dauerte bisher 36 Stunden. Mit dem Heilfasten begann für mich aber in dieser Hinsicht ein ganz neues Kapitel.

Wie kam es dazu?

Es ist Mittwoch morgen,  den 06.09.2017, ich mache vor der Arbeit noch ein  kurzes Workout. Dabei merke ich, dass ich ziemlich steif bin, es fühlt sich sehr ungeschmeidig an, so ein Gefühl hatte ich noch nie. Gegen Mittag bekomme ich Kopfschmerzen, die sich rasch in Richtung Schulter und oberen Rücken ausbreiten. Es wird immer schlimmer, ich gehe früher von der Arbeit nachhause und kann es nur noch im Liegen aushalten. Das Lauf-Training übernimmt an diesem Abend meine Frau (als Trainerin).

Morgen habe ich einen Termin bei dem Chirurgen, der mein linkes Knie operieren soll, wie soll das gehen? Zum Glück sind die Schmerzen am nächsten Morgen weg, der Termin findet statt und ich darf in die Klinik fahren, um alle Untersuchungen für die am kommenden Tag geplante OP über mich ergehen zu lassen. Auf der Rückfahrt kommen die Schmerzen wieder. Ich habe den Eindruck, dass ich nicht mehr so klar sehen kann, es ist leicht neblig um mich herum. Um Schmerztabletten mache ich normalerweise einen großen Bogen, an diesem Tag gibt es eine Ausnahme. Nur leider hilft die Ibuprofen 600 nicht wirklich. Abends sind die Schmerzen noch heftiger als am Abend zuvor, nur im Liegen lässt es sich aushalten.

Am Freitag, dem Tag meiner Knie-OP, sind die Schmerzen wieder weg, nur der Nebel um mich herum ist noch da. Ich mache mir etwas Sorgen: bin ich für eine OP fitt genug? Andererseits, würde mir etwas Ernsthaftes fehlen, müssten das die Blutwerte, die gestern im Krankenhaus erhoben wurden, anzeigen. Die OP verlief erfolgreich, nur….die Kopfschmerzen und der leichte Nebel kamen  zwei Tage danach wieder. Sind meine Nasennebenhöhlen, mit denen ich seit Jahren immer wieder Probleme habe, die Ursache dafür? Die Wochen vergehen und es ändert sich an meiner Situation kaum etwas: Kopfschmerzen, leichter Nebel, Steifheitsgefühl; das bin ich eigentlich nicht.

Was ist mit mir los?

Ende Mai dieses Jahres began meine Odyssee mit dem linken Knie.  Das übliche, regelmäßige Lauf-Training  fand seit dem nicht mehr statt. Das Krafttraining beschränkte sich größtenteils auf den Oberkörper und musste seit dem 06.09.2017 aufgrund meines Allgemeinbefindens auch noch stark reduziert werden. Das Laufen und das Krafttraining trugen dazu bei, dass die Regulationssysteme in meinem Körper funktionierten. Fingen sie jetzt an zu schwächeln? Ganz klar waren auch meine verstopften Nasennebenhöhlen mit ursächlich für meine gesundheitlichen Probleme. Sie sind (waren) schon seit Jahren chronisch entzündet.  Irgendwie gelang es mir bisher nicht, dieses Problem in den Griff zu bekommen.  Zum Glück kann man beim Sport auch durch den Mund atmen  😉 . Ich gebe zu, ich war ein wenig ratlos.

Beim Surfen in den tiefen des WWW stieß ich erneut auf die Heilfastenanleitung von René Gräber (ich bekomme keine Vermittlungsprovision etc.). Ich bin schon einige Male darüber „gestolpert“, an diesem Tag kaufe ich sie mir, für ganze € 14; Das war meine beste Investition der letzten Jahre!

Ich las mich in das Thema Heilfasten ein und wusste intuitiv…

…ja, das ist es, das wird mir helfen!

Vielleicht gelingt es mir auch, mit Hilfe des Heilfastens  noch etwas beweglicher zu werden?

Nach entsprechender Vorbereitung und Festlegung des Zeitplans startete ich das Projekt Heilfasten am 12.10.2017 (fünf Tage vor den sogenannten Entlastungstagen). Am 29.10.2017 war mein letzter Aufbautag. Dazwischen gab es sieben Vollfastentage. Meine Erwartungen an das Heilfasten wurden übertroffen. Ich fühle mich zwar noch nicht ganz wie neu geboren, viel fehlt aber nicht  😀 :

  • meine Kopfschmerzen, das Steifheitsgefühl, der leichte Nebel…alles weg
  • durch die Nase bekomme ich so gut Luft wie seit einer Ewigkeit nicht mehr. Ob sich das auch beim Laufen, wenn ich wieder in das Lauftraining einsteige, positiv auswirkt? Ich denke, schon
  • das Knirschen im Nackenbereich bei bestimmten Drehbewegungen ist fast komplett verschwunden. Dabei hatte ich dieses Knirschen  seit Jahren und fragte mich, ob ich es je loswerden würde. Das Kalzium gehört in den Knochen und nicht ins Weichgewebe 💡
  • meine Beweglichkeit hat sich spürbar verbessert. Die tiefe Hocke kann ich noch nicht wieder angehen, ich würde mich jedoch nicht wundern, wenn ich auch da weiterkomme
  • „nebenbei“ nahm ich gut drei Kilogramm ab (es war natürlich nicht mein Ziel), etwas davon sicherlich auch Muskelmasse. Durch Klimmzüge, Liegestütze etc., die ich immer wieder absolvierte, hielt sich der Muskelschwund aber in Grenzen.

Eine Gewichtsreduktion steht hier übrigens nicht im Fokus. Mit Hilfe des Heilfastens kann man vielmehr hervorragend entgiften und entschlacken. Und genau das war es was ich bitter nötig hatte.

Colon-Hydro-Therapie und Einläufe

Ich sei ein guter Entgifter, das bescheinigte mir „meine“ Heilpraktikerin, bei der ich drei Termine zwecks Colon-Hydro-Therapie (CHT) wahrnahm. Die CHT und die Einläufe waren mit Sicherheit -neben einigen anderen Maßnahmen- der Schlüssel zum Erfolg. Ich weiß, eine CHT, ein Einlauf, alles eklig… Bullshit! Es ist weder ekelig noch anormal oder sonst etwas. Es ist eines der ältesten Naturheilmittel zur Reiningung des Dickdarms. Es kostet anfangs etwas Überwindung, wenn man jedoch die erste Hürde genommen hat, ist es kein Problem mehr. Nur mit pubertierenden Teenagern lässt es sich nicht so gut darüber reden 😥 .

Die Kosten

Man sollte meinen, Fasten kostet nichts, denn, wenn man nichts isst…Ganz so günstig ist es nicht. Je nachdem, ob beziehungsweise wie oft man sich eine CHT gönnt und was man eventuell an bestimmten Utensilien, die für das Heilfasten sinnvoll/ erforderlich sind, bereits besitzt, können die Kosten für diese Maßnahme stark variieren. Mich kostete „der ganze Spaß“ ca. € 700, wobei alleine € 265 auf die drei CHT-Termine entfielen. Der Rest verteilt sich auf diverese homöopatische oder spagyrische Mittel, verschiedene Tee´s, einige wenige Nahrungsergänzungsmittel, diverse Gemüsesäfte, gutes Heilwasser, Wasserfilter und einige weitere Untensilien, darunter auch eine Klyso-Pumpe 😉 . Knapp € 300 davon entfielen entweder auf einmalige Anschaffungen, zum Beispiel eine Fußbadewanne, oder auf Produkte, die für mehr als nur einmal Heilfasten reichen, zum Beispiel basisches Badesalz. Das Geld war es allemal wert! Eine Autoreparatur oder Inspektion dürfte in der Regel mehr kosten.

Mein Fazit

Ich kann  fast jedem (hier findest du Kontraindikationen und weitere Informationen zum Heilfasten), der entweder gesundheitliche Probleme hat oder neben Sport, gesunder Ernährung etc. etwas mehr für seine Gesundheit tun möchte, das Heilfasten wärmstens empfehlen. Die Anleitung von René Gräber ist sehr detailliert und man kann eigentlich nichts falsch machen.  Obwohl ich während des Heilfastens so gut wie keine Feste Nahrung zu mir nahm, hatte ich vom ersten bis zum letzten Fastentag überhaupt kein Hungergefühl. Die Gemüsesäfte und Gemüsebrühe machten mich satt. Ich fühlte mich die meiste Zeit energiegeladen und rundum wohl; bis auf den zweiten Vollfastentag: Da löste sich der ganze Schleim in meinen Nasennebenhöhlen und lief hinten den Rachen herunter. Am Abend waren dadurch die Stimmbänder so stark belegt, dass ich keinen Ton mehr herausbrachte. Ich bekam etwas Panik: was ist, wenn ich nie wieder sprechen kann? Es dauerte etwas bis ich mich wieder beruhigte und einschlief. Am nächsten Morgen wurde es zum Glück schon etwas besser und die Heiserkeit nahm von Tag zu Tag immer mehr ab. Der Schleimfluss hielt aber noch einige Zeit lang an; zum Glück!

Ich werde zukünftig das Heilfasten mit Sicherheit ein- bis zweimal im Jahr praktizieren . Etwas abgekürzt, ich denke da an drei Vollfastentage, ist es  einmal im Quartal durchaus vorstellbar. Vielleicht eignet sich eine verkürzte Version des Heilfastens sogar während einer Marathonvorbereitung, in einer Entlastungswoche. Ob ich diese Idee umsetzen werde, weiß ich noch nicht. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, die Fastendauer auf 10 Tage zu verlängern. Wie auch immer, ich freue mich jetzt schon auf das nächste Mal Heilfasten.

Dein Peter Buchmann

 

Foto: Pixabay.com © „LisaRedfern“- Bildnachweis nicht erforderlich

 

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